Weisheitszähne - entfernen oder nicht

Weisheitszähne: Entfernen oder nicht?

- 6 Min Lesezeit

Wobei handelt es sich bei Weisheitszähnen?

Jeder Mensch verfügt über vier Weisheitszähne. Dabei handelt es sich um die vier Zähne, die das Gebiss erst im Alter zwischen 18 und 25 Jahren vervollständigen. Dieser späte Zeitpunkt gilt auch als Namensgeber. Es handelt sich dabei um die hintersten Backenzähne auf dem Unter- und Oberkiefer, die vor der Geburt gesetzt wurden. Sie brechen jedoch nicht zwangsläufig bei jedem Menschen durch. Einige Menschen können nicht jeden der vier vorweisen, manche haben gar keine Weisheitszähne.

Warum müssen Weisheitszähne entfernt werden?

Die Extraktion der Weisheitszähne ist nicht immer zwingend notwendig. Hat der Zahn ausreichend Platz im Kiefer, wächst normal und verursacht keine Probleme, spricht nichts dagegen, dass er weiter im Gebiss verbleibt. Leider kommt dieser Idealfall eher selten vor.

Viel häufiger finden die Weisheitszähne zu wenig Platz im Kiefer vor, um durchzukommen. Dann bleiben sie ganz oder teilweise im Kieferknochen stecken. Manchmal wachsen sie schräg heraus und stören dadurch die Nachbarzähne, was häufig schmerzhafte Entzündungen verursacht.

Röntgen Weisheitszähne

Wann ist die Entfernung von Weisheitszähnen ratsam?

Wenn die Weisheitszähne zu wenig Platz im Kiefer haben

Dann liegen sie seitlich oder schief und können sich nicht auf normalem Weg durchdrücken. Oft bleiben sie ganz oder teilweise im Kiefer eingeschlossen. Dann drücken sie auf die Nachbarzähne, können diese verschieben oder dort Entzündungen verursachen. Ob der Raum für Weisheitszähne ausreichend ist, zeigt ein Röntgenbild.

Wenn man Karies am Weisheitszahn und den Nachbarzähnen hat

Die Problemzähne befinden sich am Ende der Zahnreihe, sind schwer mit der Zahnbürste erreichbar und lassen sich deshalb schlecht reinigen. Dies führt zu Karies, was häufig für eine Extraktion spricht.

Bei Entzündungen der Weisheitszähne

Oft bleiben auch herauswachsende Weisheitszähne teilweise vom Zahnfleisch bedeckt. Häufig entstehen an diesen Stellen „Zahnfleischtaschen“, die sich schwer reinigen lassen und in denen sich Bakterien sammeln. Dies führt zu Entzündungen und Schmerzen.

Wenn Zysten an den Weisheitszähnen sind

Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die in der Kieferregion um die Weisheitszähne herum entstehen. Bleiben die Zysten klein, sind sie in der Regel ungefährlich. Mit zunehmendem Wachstum drücken sie häufig auf die benachbarten Zähne oder den Kieferknochen, was oft zu Beschädigungen führt.

Wenn der Weisheitszahn eine Wurzelkanalbehandlung benötigt

Ist das Zahnmark entzündet, verletzt oder abgestorben, wird eine Wurzelbehandlung fällig. Diese Prozedur ist weder billig noch einfach und wird in der Regel lediglich zum Erhalt eines natürlichen Zahns durchgeführt. Da nach der Extraktion des Weisheitszahns kein Ersatz benötigt wird, kann man sich die Kosten für die Wurzelkanalbehandlung sparen.

Um den Erfolg einer kiefer-orthopädischen Behandlung nicht zu gefährden

Eine Operation am Kiefer – wie beispielsweise die Korrektur einer Kieferfehlstellung oder eine Kieferbruchbehandlung – kann durch das Wachstum der Weisheitszähne beeinträchtigt werden. Oftmals ist der Erfolg des Eingriffs durch das Verhalten des Weisheitszahns sogar massiv bedroht. Deswegen wird während oder nach dem Abschluss der Behandlung eine Extraktion empfohlen.

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Wann ist die Weisheitszahnentfernung nicht empfehlenswert?

  • Wenn der Weisheitszahn tief im Kieferknochen liegt und keine Probleme verursacht.
  • Wenn die Weisheitszähne ohne Probleme durchgekommen sind und sich in die Zahnreihe eingeordnet haben.
  • Müssen andere Zähne entfernt werden, finden die Weisheitszähne zusätzlichen Platz im Kiefer.
  • Ältere Patienten sollten die Behandlungsrisiken gründlich abwägen. Das Gleiche gilt für die Patienten mit Krankheiten und Behinderungen, bei denen jede OP einem hohen Risiko unterliegt.
  • Wenn die Nerven durch die Wurzel oder sehr nah zum Weisheitszahn verlaufen.
vier Zähnen

Alle vier Weisheitszähne auf einmal entfernen?

Oft müssen mehrere Weisheitszähne gezogen werden. Dann stellt sich die Frage, ob man nicht alle auf einmal entfernt. In diesem Fall sind sich die Zahnärzte nicht einig: In der Vergangenheit handelte es sich dabei um eine Standardvorgehensweise. Auch heute wird dieser Ansatz von vielen Ärzten empfohlen. Das Verfahren bietet einige Vorteile: Der mehrfache Besuch beim Zahnarzt inklusive der Schmerzen entfällt. Auch die multiple Betäubung ist nicht ohne Risiko. Die operative Nachbehandlung bedeutet gleichzeitig vier Wunden im Mund, intensivere Schmerzen und eine eingeschränkte Nahrungsaufnahme. Schliesslich ist das Kauen auf beiden Seiten schmerzhaft. In der Regel wird die Komplettextraktion eher bei jüngeren Patienten empfohlen. Sie vertragen den Eingriff besser und zeichnen sich durch eine raschere Wundheilung aus.

Alternativ werden häufig die Weisheitszähne in einer Mundhälfte entfernt. Dann verfügen die Patienten über eine Gebissseite, mit der sie uneingeschränkt kauen können. Erst Wochen später, wenn diese Wunden verheilt sind, werden die restlichen Zähne gezogen. Dadurch verlängert sich entsprechend der Heilungsprozess.

Kosten einer Weisheitszahnentfernung

Kosten einer Weisheitszahnentfernung

Wer übernimmt die Kosten?

In meisten Fällen muss der Patient die Kosten der Weisheitszahnentfernung selbst tragen. Die Grundversicherung nach KVG übernimmt Zahnbehandlungen lediglich in folgenden Fällen:

  • Wenn eine schwere, nicht vermeidbare Erkrankung des Kausystems vorliegt.
  • Wenn die Behandlung durch eine schwere Allgemeinerkrankung oder ihre Folgen bedingt ist.
  • Wenn die Zahnbehandlung zur Heilung einer schweren Allgemeinerkrankung oder ihrer Folgen notwendig ist.

Die Bedingungen sind sehr streng und decken nur extreme Fälle 1. Dennoch sollte die Möglichkeit intensiv geprüft werden. Inwieweit eine bestimmte Situation die Anforderungen der Grundversicherung erfüllt, muss der Zahnarzt mit der Krankenversicherung abklären.

Eine Zusatzversicherung deckt häufig einen Teil der Kosten für eine Weisheitszahnentfernung – je nach Vertragsbedingungen.

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