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Bei der Mundgesundheit geht es um viel mehr als nur um die Gesundheit von Mund, Zähnen und Zahnfleisch. Da der Mund ein primärer Zugang zum Körper ist, kann eine schlechte Mundgesundheit negative Folgen für den gesamten Körper haben. Schmerzende Zähne, blutendes Zahnfleisch und übelriechender Atem sind Indikatoren für eine schlechte Mundgesundheit. Unsere Zahngesundheit beeinträchtigt das körperliche Wohlbefinden und häufig werden Krankheiten durch kranke Zähne verursacht. Daher ist die Erhaltung gesunder Zähne und gesundem Zahnfleisch eine lebenslange Verpflichtung. Je früher Sie die Maßnahmen für eine richtige Mundhygiene wie Zähneputzen, Verwendung von Zahnseide und Einschränkung der Zuckeraufnahme erlernen, desto leichter lassen sich teure Zahnbehandlungen und langfristige Gesundheitsprobleme vermeiden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Auswirkungen der Zahngesundheit auf den Körper.
Infektionserreger
Viele Patienten betrachten die Zähne als einen isolierten Teil ihres Körpers und sind der Überzeugung, dass Zahnprobleme keine Auswirkungen auf den Körper haben. Doch bei den Erregern von Zahnerkrankungen handelt es sich um Bakterien. Im Mund finden sie ideale Bedingungen vor: Erhöhte Luftfeuchtigkeit, konstante Temperatur und vielfältige Nährstoffe. Die Keimflora der Mundhöhle ist reichlich und vielseitig und zählt etwa 160 Arten von Mikroorganismen. Dies sind die häufigsten:
- Staphylokokken
- Streptokokken
- Actinomyceten
- Pilzflora
Folgende Faktoren tragen zur Ausbreitung einer Infektion der Mundhöhle auf andere Organe und Systeme des Körpers bei:
Der Zusammenhang zwischen Zähnen und Organen
Entzündungen an den Zähnen sind für zahlreiche Gesundheitsprobleme wie Rückenschmerzen, Ohrenprobleme, Allergien und Hautkrankheiten verantwortlich. Auch Fehlstellungen des Kiefers oder schiefe Zähne können Beschwerden im Körper auslösen.
Die richtige Zahnpflege ist genauso wichtig wie ein gesunder Schlaf oder sauberes Wasser. Delegieren Sie diese Aufgabe nicht an jemanden, dem Sie nicht vertrauen. Lesen Sie die Bewertungen unserer Zahnärzte in den Profilen und treffen Sie datengestützte Entscheidungen!
Erkrankungen der Mundhöhle steigern das Risiko, schwerwiegende Auswirkungen auf den Körper zu haben und die allgemeine Immunität und Vitalität einer Person zu beeinträchtigen. Weiter unten finden Sie Informationen, für welche Organe die Zahngesundheit eine besondere Rolle spielt.
Krankheiten durch kranke Zähne
Hier finden Sie häufige und schwerwiegende Gesundheitsprobleme, die durch schlechte Mundgesundheit verursacht werden:
Eine schlechte Mundgesundheit gefährdet Personen mit Herzerkrankungen. Falls das Zahnfleisch aufgrund von Bakterien entzündet ist, die Parodontitis verursachen, können diese in den Blutkreislauf gelangen. In den Arterien können sie Plaque bilden und sich verhärten. Dieses Phänomen wird als Atherosklerose bezeichnet und hat schwerwiegende Folgen. Es führt zu Durchblutungsstörungen und Herzblockaden und steigert das Risiko eines Herzinfarkts. Die Auswirkungen auf Arterien und Blutgefässe können zu Bluthochdruck führen und das Schlaganfallrisiko erhöhen. Es kann sich auch eine Endokarditis entwickeln, eine häufig tödliche Erkrankung, die auftritt, wenn die Herzschleimhaut infiziert wird.
Eine schlechte Mundgesundheit kann unter Umständen das Gehirn beeinträchtigen. Substanzen, die aus infiziertem Zahnfleisch freigesetzt werden, können möglicherweise Gehirnzellen abtöten und zu einem Gedächtnisverlust führen. Demenz und möglicherweise sogar Alzheimer können durch Gingivitis entstehen, wenn sich die Bakterien im Mund in den Nervenkanäle ausbreiten oder in den Blutkreislauf gelangen.
Die Atemwege können unter einer schlechten Mundgesundheit leiden. Bakterien von infizierten Zähnen und geschwollenem Zahnfleisch können in die Lunge eingeatmet werden oder durch den Blutkreislauf dorthin gelangen. Dort steigt das Risiko, dass die Bakterien Infektionen der Atemwege, Lungenentzündung, akuter Bronchitis und sogar COPD – die chronisch obstruktive Lungenerkrankung – auslösen.
Diabetiker sind anfällig für Infektionen durch infiziertes Zahnfleisch, die zu Parodontitis führen und damit die Kontrolle von Diabetes erschweren. Gerät der Blutzucker aufgrund einer Zahnfleischerkrankung durcheinander, können sich die Symptome verschlechtern. Für Diabetiker ist es besonders wichtig, auf die Mundgesundheit zu achten, um Komplikationen mit ihrer Krankheit zu vermeiden. Da eine Zahnfleischerkrankung dazu führen kann, dass der Blutzuckerspiegel höher als normal ist, riskiert eine Person mit schlechter Mundgesundheit schneller an Diabetes zu erkranken.
Für werdende Mütter ist eine gute Mundhygiene unerlässlich, da eine schlechte Zahngesundheit grosse Auswirkungen auf den Körper von Mutter und Kind hat. Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können im Körper dazu führen, dass sich bei einer Frau schnell orale Infektionen entwickeln. Jede Infektion im Körper der zukünftigen Mutter erhöht das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen. Es ist bekannt, dass Mundgesundheitsprobleme der Mutter wie Parodontitis und Gingivitis bei Säuglingen zu Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht führen. Zahnfleischerkrankungen stellen ein Risiko für ernsthafte Gesundheitsprobleme für Mutter und Kind dar.
Es besteht ein Zusammenhang zwischen schlechter Mundgesundheit und Unfruchtbarkeit bei Frauen. Zahnfleischerkrankungen können zu Gesundheitsproblemen führen, die es einer Frau erschweren können, eine gesunde Schwangerschaft bis zur Niederkunft durchzustehen. Studien weisen nach, dass Frauen mit schlechter Mundhygiene länger für den Eintritt einer Schwangerschaft warten müssen, als für ihre Pendants mit guter Zahngesundheit.
Bei schlechter Mundhygiene besteht für einen Mann ein erhöhtes Risiko, an einer erektilen Dysfunktion zu leiden. Es ist bekannt, dass chronische Parodontitis mit der erektilen Dysfunktion zusammenhängt. CPD ist eine Infektion, die auftritt, wenn sich das Zahnfleisch von den Zähnen löst. Dadurch entstehen Taschen, in denen sich Bakterien befinden die sich auf den Knochen ausbreiten, der die Zähne einfasst. Bakterien aus betroffenem Zahnfleisch können in den Blutkreislauf gelangen und eine Entzündung der Blutgefässe verursachen. Diese Entzündungen können unter Umständen den Blutfluss zu den Genitalien blockieren, dadurch Erektionen erschweren oder sogar unmöglich machen.
Nachweislich können Angewohnheiten wie Rauchen oder Tabakkonsum zu Mund- und Halskrebs führen. Doch auch andere Krebsarten werden häufig mit Zahnfleischerkrankungen in Verbindung gebracht. Das Risiko, an Nierenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Blutkrebs zu erkranken, ist bei Menschen mit schlechter Mundgesundheit deutlich höher.
Die chronische Nierenerkrankung ist ein ernstes Gesundheitsproblem. Es betrifft die Nieren, das Herz, die Knochen und den Blutdruck. Infektionen wie Parodontitis können zu Nierenerkrankungen führen. Menschen mit Zahnfleischerkrankungen haben im Allgemeinen ein schwächeres Immunsystem und sind anfälliger für Infektionen. Viele Menschen, die eine sehr schlechten Mundgesundheit haben, leiden auch an Nierenerkrankungen. Diese können tödlich enden, wenn sie zu Nierenversagen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Menschen mit Zahnfleischerkrankungen haben ein viermal höheres Risiko, an rheumatoider Arthritis zu erkranken. Beide Krankheiten blicken auf einen gemeinsamen Entzündungsherd und seine Auswirkungen auf den Körper. Die oralen Bakterien von Gingivitis können die Entzündungen im ganzen Körper verstärken. Dies steigert das Risiko, an rheumatoider Arthritis, einer schmerzhaften und lähmenden Entzündungserkrankung, zu erkranken.
Probleme mit dem Gebiss sind häufig die Ursache dieser Beschwerden. Sie können durch fehlende oder Fehlstellungen der Zähne ausgelöst werden. Ist der Kontakt zwischen Zahn und Gegenzahn durch Zahnverlust, zu hochstehende Zahnfüllungen oder schlechtsitzende Zahnprothese, Zahnbrücke oder Kronen gestört, kann das sowohl zu Rückenschmerzen als auch zu Kopfschmerzen führen. Kopfschmerzen sind häufig mit Überanstrengung und Funktionsstörungen der Muskeln verbunden. Eine starke Verspannung im Kopfbereich fördert darüber hinaus schmerzhafte Migräneattacken. Liegt im Gebiss eine Störung vor, versucht die Kiefermuskulatur, durch starke Gegenbewegungen die Fehlstellung auszugleichen. Dadurch erhöht sich der Druck auf andere Zähne, wodurch sich Knochentaschen bilden können und die Zähne sich lockern. Der mangelnde Kontakt in der Kieferleiste überträft sich in vielen Fällen auf die Wirbelsäule.
Schlechte Zähne haben Schwierigkeiten, Lebensmittel optimal zu zerkleinern. Dabei bereitet das Zerkleinern die Nahrung für die Assimilation im Magen-Darm-Trakt vor. Schmerzen Zähne oder Zahnfleisch in dem Ausmass, dass es schwer fällt, die Nahrungsmittel gründlich zu zerkleinern, wird der Magen zusätzlich belastet, was zu weiteren Krankheitssymptomen führen kann.
Die häufigsten Ursachen für die Entwicklung von Parodontitis und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sind Mikroorganismen, die Entzündungs- und Immunreaktionen verursachen können. Chronische Gastritis, Magengeschwüre, Zwölffingerdarmgeschwüre oder Pankreatitis sind beispielhaft für Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, die durch Erkrankungen in der Mundhöhle verursacht werden können.
Umgekehrt sind auch die Zähne und das Zahnfleisch von der Qualität der Darmflora abhängig. Bei vielen Patienten mit Parodontitis ist das Bakterienartenverhältnis nicht ideal und die Bakterien gewinnen die Überhand. Die Ursachen dafür sind vielfältig, jedoch meist selbst herbeigeführt. Negative Faktoren sind darüber hinaus die häufige Einnahme von Antibiotika, die Umweltverschmutzung, unsere Leistungsgesellschaft (z.B. Stress), genmanipulierte Lebensmittel (z.B. Öl) und schädliche Angewohnheiten (z.B. Alkohol und Rauchen).
Negative Auswirkungen kranker Zähne auf die psychische Gesundheit
Die psychische Gesundheit leidet ebenso, weil mangelhafte Zähne und abgestandener Atem das Selbstwertgefühl beeinflussen. Häufig verzichten Betroffene mit abgebrochenen Zähnen aufs Lächeln und versuchen, beim Sprechen den Mund zu bedecken. Im schlimmsten Fall möchten sie so wenig wie möglich mit anderen kommunizieren. Gesunde Zähne haben nicht nur positive Auswirkungen auf den Körper, sondern ebenfalls auf die psychische Gesundheit, die gute Laune und das soziale Wohlbefinden.
Durch massgeschneiderte Zahnhygiene Krankheiten vorbeugen
Idealerweise sorgen eine gute Mundhygiene und regelmässige Zahnarztbesuchen dafür, dass man schwerwiegende gesundheitliche Probleme wegen schlechter Zähne vermeiden kann.
Gesunde Zähne sind sauber und schmerzfrei. Bakterienfreies Zahnfleisch ist rosa und blutet nicht, wenn es gebürstet oder mit Zahnseide behandelt wird. Der Status der Mundgesundheit ist ein Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand. Gerade deshalb ist es so wichtig, eine gute Mundhygiene zu praktizieren und den Zahnarzt regelmässig aufzusuchen. So werden ernsthafte Risiken für die allgemeine Gesundheit des Körpers vermieden.
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